Zeugnisse in der Bewerbung. Es gibt nur wenige Dinge, um die sich ähnlich viele Mythen stur am Leben erhalten, wenn es um das Thema Bewerbungen geht. Welche Zeugnisse gehören in eine Bewerbung? Wie viele Zeugnisse gehören in eine Bewerbung? Und wo um Gottes Willen kommen die Zeugnisse in der Bewerbungsmappe hin? Das sind nur einige der Fragen, die ich dir in diesem Blogbeitrag beantworten möchte.
Welche Zeugnisse und Anlagen gehören in deine Bewerbung?
Um diese Frage zu beantworten, sollten wir erst einmal klären, welche Zeugnisse es überhaupt gibt. Da sind zunächst die offensichtlichen Unterlagen. Zu ihnen zählen Arbeitszeugnisse und das Zeugnis für den höchsten Abschluss, wie Hochschul- oder Ausbildungszeugnis. Aber auch Schulzeugnisse, Nachweise von Fortbildungen und Zertifikate sind fester Bestandteil einer Bewerbung. Es gibt aber auch Berufe, in denen ein Gesundheits- und/oder ein Führungszeugnis oder der Führerschein gefordert werden. Diese müssen aber nur angehängt werden, falls sie explizit verlangt werden. In bestimmten Jobs zählen auch Arbeitsproben zu den Anlagen. Dies kann zum Beispiel für Grafiker zutreffen.
Je nachdem, an welchem Punkt deines Berufslebens du dich gerade befindest, musst du allerdings nicht alle diese Zeugnisse anhängen. Denn mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung und einem Hochschulabschluss interessiert zum Beispiel niemanden mehr ein Abiturzeugnis. Es gibt auf diese Frage also keine pauschale Antwort. Aber eines kannst du dir merken. Je älter die Zeugnisse sind, umso weniger sind sie für deine Bewerbung relevant. Auch was Praktikumszeugnisse angeht, kannst du dir Folgendes merken. Je länger das Praktikum zurückliegt, umso weniger ist das Zeugnis für deine Bewerbung relevant. Als alter Hase im Job brauchst du sie also nicht mehr zu berücksichtigen.
Wie viele Zeugnisse gehören in deine Bewerbung?
Viel hilft nicht immer viel! Bei Zeugnissen in deiner Bewerbung gilt diese alte Weisheit genauso wie anderswo. Als Faustregel kannst du dich an folgenden Zahlen orientieren.
- max. die letzten 3 Arbeitszeugnisse
- max. ein Hochschul- oder Ausbildungszeugnis ➞ das Zeugnis deines höchsten Abschlusses
- max. ein Schulzeugnis
- max. 3 Zeugnisse deiner relevantesten Fortbildungen oder Zertifikate
Wie viele du von deinen Zeugnissen dann tatsächlich anhängst, hängt natürlich davon ab, wie lange du bereits im Berufsleben bist. Gerade als Berufsanfänger hast du wahrscheinlich weniger Zeugnisse. Oder bist du doch ein alter Hase im Geschäft? Dann beschränke die auf die wichtigsten deiner letzten Zeugnisse.
Wo kommen die Zeugnisse in der Bewerbungsmappe hin?
Eine eindeutige Antwort gibt es auf die Frage nicht. Aber ich erkläre es dir gerne an einem Beispiel. Wenn du bereits viele Jahre Berufserfahrung gesammelt und die ein oder andere Weiterbildung gemacht hast, kommen schnell eine ganze Menge an Zeugnissen zusammen. Packst du diese zusammen mit deinem Deckblatt, dem Anschreiben und deinem Lebenslauf in eine Bewerbungsmappe, wird der Leser schnell von der Menge der Unterlagen “erschlagen”. Das kann schnell dazu führen, dass man sich die Bewerbungsmappe gar nicht ansehen möchte. Deshalb empfehle ich, wenn du eine Vielzahl an relevanten Zeugnissen hast, diese in einer gesonderten PDF-Datei mitzuschicken. Praktisch heißt das, dass du alle anderen Unterlagen zusammen in einer Mappe hast und deine Zeugnisse und Anlagen als Anhang mitschickst.
Bist du allerdings Berufseinsteiger und hast noch gar nicht so viele relevante Zeugnisse gesammelt, kannst du sie auch gerne mit den anderen Unterlagen zusammen in eine Bewerbungsmappe packen. Das gilt zum Beispiel, wenn du dich um einen Ausbildungsplatz oder um die erste Stelle nach dem Studium bewirbst.
Gibt es eine feste Reihenfolge für Zeugnisse in der Bewerbungsmappe?
Nicht nur für die Zeugnisse und Anlagen selbst gibt es einen festen Platz innerhalb der Bewerbungsmappe. Auch innerhalb der Zeugnisse gibt es eine richtige Reihenfolge. Ausschlaggebend ist an dieser Stelle die Erwähnung im Lebenslauf. Im Lebenslauf gibt man die Informationen heute standardmäßig antichronologisch an. Das heißt du beginnst bei der jüngsten Station. In dieser Reihenfolge gehst du auch bei deinen Arbeitszeugnissen, Ausbildungszeugnissen und Zertifikaten vor. Das heißt, du beginnst mit deinen Arbeitszeugnissen in umgekehrter Sortierung. Anschließend folgt dein Ausbildungszeugnis gefolgt vom letzten Schulzeugnis. Abschließend folgen dann die relevanten Fortbildungen und Zertifikate.
Für eine bessere Übersicht lohnt es sich, ein Anlagenverzeichnis aufzusetzen. In ihm findet man eine Übersicht über sämtliche beigefügten Zeugnisse und Anlagen. So können Personaler*innen direkt zu dem für sie interessanten Zeugnis springen.
Brauchst du ein aktuelles Arbeitszeugnis für deine Bewerbung?
Für die Antwort auf diese Frage gibt es zwei Dinge, die du beachten solltest. Bist du gerade noch in einem festen Arbeitsverhältnis und hast bisher kein Arbeitszeugnis angefordert, werden dir Personaler*innen daraus in der Regel keinen Strick drehen. Denn auch wenn es nicht so sein sollte, wirft es ja doch oft unangenehme Fragen auf, wenn man beim aktuellen Arbeitgeber ein Zwischenzeugnis anfordert. Deshalb: in diesem Fall keine Panik! Auch wenn du gerade frisch aus einem Unternehmen ausgeschieden bist und deshalb noch kein aktuelles Arbeitszeugnis vorliegen hast, haben Personaler*innen dafür Verständnis. Bringe einfach kurz im Anschreiben an, dass du es nachreichen wirst.
Allerdings sollten Bewerber*innen immer auf dem Schirm haben, dass Arbeitszeugnisse Pflichtbestandteil einer Bewerbung sind. Hängst du also keine Arbeitszeugnisse an, weil du nicht mit ihnen zufrieden bist, kann das schnell ein schlechtes Licht auf dich werfen. Es kann sogar den Anschein erwecken, dass du etwas verbergen möchtest.
Wie sieht es bei einer Bewerbung im Ausland aus?
Wenn du dich im Ausland für einen Job bewerben willst, solltest du dich vorher unbedingt über die dort vorherrschenden regeln informieren. In den USA, in England oder auch in Spanien beispielsweise werden Zeugnisse in der Regel nur mitgeschickt, wenn sie explizit angefordert werden.
Zeugnisse in der Bewerbung: Das Wichtigste für dich auf einen Blick
In der folgenden Grafik habe ich dir noch einmal alles Wichtige zusammengefasst. Wenn du dich daran orientierst, kann eigentlich gar nicht mehr viel schiefgehen.
Damit wir uns gegenseitig unterstützen können, würde ich mich darüber freuen, wenn wir uns auf LinkedIn, Xing und Instagram vernetzen. In meinen Netzwerken bin ich regelmäßig aktiv und beständig auf der Suche nach neuen Informationen rund um die Themen New Work und agiles Projektmanagement.
Jetzt kennst du die wichtigsten Kniffe, wenn es um das Thema “Zeugnisse in der Bewerbung” geht. Wenn du sie bei deiner Bewerbung beachtest, überzeugst du Personaler davon, dass du genau die Richtige für den Job bist und bekommst die Stelle. Falls du noch mehr Informationen zum Thema Bewerbung suchst, kannst du gerne auch einen Blick auf „Mission Traumjob“ hier auf dem Blog werfen.
Alles Liebe. Nicole
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